IG OFM

IG OFM

Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Original Freiberger Pferdes


Stationstest 2005 in Avenches

Stationstest 2005 des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes

Welche Bilanz kann nach 40 Tagen Stationstest und dem Schlusstag am 5. März gezogen werden?

Zuerst muss nochmals erwähnt werden, dass der Vorstand der IG OFM mit der Auswahl in Glovelier zufrieden war. 18 junge Pferde hatten die Möglichkeit, am Stationstest in Avenches teilzunehmen. Diese jungen Hengste vertreten eine grosse genetische Vielfalt sowohl bezüglich Linien (insgesamt aus 7 Linien) als auch bezüglich Fremdblutanteil (0% bis 34.38%, wobei die Mehrheit unterhalb 10% liegt). Es war uns bewusst, dass im Weiteren noch der Stationstest geschafft werden musste. In der Tat haben zwei Hengste diesen Test nicht mitgemacht; der eine aus gesundheitlichen Gründen, der andere, weil sein Besitzer ihn nicht nach Avenches bringen wollte.

Sechzehn Kandidaten wurden also an der Schlussprüfung am 5. März 2005 vorgestellt. Dieser Tag ist immer bereichernd und aufregend. Es herrscht eine Aufbruchstimmung mit Spannung und Spektakel. Die Frische, mit der diese jungen Hengste die Schlussprüfung nach 40 Tagen angehen, ist beeindruckend. Das beweist die Fähigkeit des Freibergers, sein Handwerk schnell zu lernen, und dass er vor allem Charakter und eine einwandfreie Gesundheit hat. Es beweist auch die ernsthafte und sehr professionelle Arbeit der Ausbilder des nationalen Gestüts, die Tag um Tag die Anforderungen dosierten, die sie an diese jungen Pferde stellen konnten.

Am Ende des Tages wurden die Ergebnisse bekannt gegeben. Zwölf Hengste haben den Stationstest geschafft und sind im Stud-book anerkannt worden. Vier Hengste haben nicht bestanden.

Die in Avenches anwesenden Mitglieder der IG OFM warteten vor allem die Ergebnisse der zwei Basis-Hengste ab. Eiffel (0.78%, von Eiger) wurde unter die anerkannten Hengste eingereiht, während Cosimo (0%, von Clémenceau) mit einem ungenügenden Resultat abschloss. Cosimo, im Besitz von Roland und Sabine Kathriner aus Römerswil, kann aber dank seines Basis-Status als Denkhengst eingesetzt werden.

Die folgenden Hengste haben den Test bestanden:

Wir stellen mit Freude fest, dass die Linien-Vielfalt dem Stationstest gut standgehalten hat. Von den sieben Linien, welche durch die 18 ausgewählten Hengste vertreten waren, haben 6 Linien nach dem Stationstest anerkannte Vertreter: L (3), N (Noé) (3), H (2), E (2), V (2) und die Linie C (1 einziger Vertreter, der Basis-Hengst Cosimo).

Nur die R-Linie, die zu den bedrohten Linien gehört, hat leider kein Glück gehabt und ist nicht durch neue Vertreter verstärkt worden. Der Hengst Ruby des Aiges hat aus Gesundheitsgründen den Test unterbrochen, der Hengst Régisseur hat den Test nicht bestanden. Régisseur kann theoretisch noch Deckhengst werden, wenn er im Alter von 4 Jahren den Stationstest erfolgreich absolviert. Für das Wohl der R-Linie und in Anbetracht seiner guten Abstammung sollte ein zweiter Versuch angestrebt werden. Auch hat Régisseur am Tag der Schlussprüfung bewiesen, dass er Gleiches wie die anerkannten Hengste leisten konnte. Andere Hengste wie Jurassien, Hunter usw... sind seinerzeit auch nicht sofort anerkannt worden. Sie hatten jedoch eine eindrückliche Karriere als Zuchthengste und haben der Zucht viel gebracht.

Text: Jean-Pierre Graber, Übersetzung: Stefanie Meier und Jacqueline Wiedler

Seitenanfang

IG OFM
Interessengemeinschaft zur Erhaltung
des Original Freiberger Pferdes