IG OFM

IG OFM

Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Original Freiberger Pferdes


Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Freibergerzuchtverband und dem Haras National in Avenches



Aber was will nun der Freibergerverband?

Selber habe ich einen Master-Abschluss in Agrarwissenschaft und habe zahlreiche Jahre in der tiermedizinischen Fakultät in der medizinischen Forschung gearbeitet. Ich besitze Basis-Freiberger und habe dieses Jahr ein Faktor-Basis-Fohlen an der Schau von La Combe du Pelu (Syndicat Tramelan-Erguël) vorgeführt. Wieder eine Enttäuschung über die Punktierung: 5-5-6 für ein Stutfohlen von Cardinal, dem Sieger des 40tägigen Stationstests in Avenches. Als ich den Richterpräsidenten, Herrn Kohler, um Erklärung bat, hat er ironisch und vertraulich geantwortet, sodass die Umstehenden seine Bemerkungen nicht hören konnten, dass unser Fohlen keinen Fehler habe, ausser Basis zu sein, im alten Typ und damit 'schwer und fett'. Und dass der Verband solche Fohlen nicht mehr wolle, sondern leichte Freiberger im Typ Sport. Wenn man darüber witzeln wollte, könnte man meinen, dass der Verband bald von uns verlangt, dass wir unsere Basis- und Faktor-Basis-Fohlen nicht mehr auf die Weide lassen dürfen, sondern sie in der Boxe bei knappem Futter halten müssen, um einen leichten Basis-Freiberger, Typ Sport, zu erhalten...

Hört man sich um, so muss man, um die leichten Pferde, Typ Sport, zu reiten ein gewisses Niveau als Reiter haben. Ansonsten ist das Risiko gross, beim Ausritt oder Springen abgeworfen zu werden.

Meiner Meinung nach ist der Originalfreiberger auch kein Springpferd, sondern ein leichtes Zugpferd, ein Verlasspferd im Stall und draussen, das man am Wochenende mit der Familie reiten oder fahren kann, ohne dass es jeden Tag gearbeitet werden muss. Wenn einige daraus ein Pferd für den Springsport züchten wollen, ist das ihre Sache. Aber man kann ihnen nur raten dafür ein Walbblutpferd zu nehmen. Unser Pferd kann keine Rasse für zwei Zwecke sein... Ich wage den Vergleich, dass ich noch nie eine Kuh einer Fleischrasse gesehen habe, die viel Milch gibt. Dies gilt auch für unsere Basis- und Faktor-Basis-Freiberger, die nach meinem Verständnis nicht leicht sind, sondern geeignet für den Zug und ruhige Ausritte. Sie sind meiner Ansicht nach nicht geeignet für Springkonkurrenzen. Das ist nicht ihre hauptsächliche Bestimmung, auch nicht diejenige der Mehrheit der Reiter, die einfach unsere schöne Landschaft auf Sonntagsritten erkunden möchten.

An den Fohlenschauen aber hat es je länger je weniger Vertreter diese Kategorie und wir sind jetzt schon seit zahlreichen Jahren Parias an den Schauen. Als Ingenieur Agronom im Besitz einer Basisstute decke ich diese mit einem Hengst mit wenig Fremdblut, um die Rasse original zu erhalten. Was mir wichtig ist, ist die Genealogie, die Erhaltung der ausgestorbenen oder im Aussterben begriffenen Linien – und nicht, ein Springpferd zu züchten.

Basis- und Faktor-Basis-Freiberger gehören zu den gefährdeten Rassen im Programm der Pro Specie Rara, und offenbar pfeift der SFV darauf. So viel ich weiss, genehmigt derweil der Bund Subventionen an besagten Verband, um unsere Rasse original zu erhalten, und hat sogar die Einkreuzung von neuem Fremdblut verboten. Man muss feststellen, dass das nicht die Sichtweise der Richter ist gegenüber den Züchtern von Basis-Freibergern. Dass man sie sagen hört, sein Fohlen habe keinen Fehler ausser Basis zu sein, ist ein Hohn. Ausserdem ist es total falsch, zu sagen, es habe noch genug Basispferde. Zudem – was sie dabei vergessen – wird es bei diesem Richten bald keinen Nachwuchs mehr geben, da alle Basis- und Faktor-Basis-Fohlen in der Metzgerei landen. Ironisch gesagt, honorieren wir sie dort wahrscheinlich am meisten, weil es die schweren Fohlen sind. Aber ich glaube nicht, dass es in unserem Sinn ist, Metzg-Fohlen aufzuziehen.

Eines ist sicher: Dieses respektlose Verhalten der Experten gegenüber unseren Basisfohlen und uns als Basisfohlenzüchtern muss angeprangert werden und es muss ändern. Oder es braucht Fohlenschauen nur für Basis- und Faktor-Basis-Freiberger mit Richtern, die sie nicht gering schätzen und sie objektiv punktieren, während die aktuelle Punktierung meiner Meinung nach rein subjektiv ist.

Ing. Frédéric Mouligneau, La Cibourg
Übersetzung: Stefanie Meier

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Zu wenig Gang? Zu viel!

Glückliche Besitzerinnen von Pferden mit wenig Gang
In den letzten 25 Jahren habe ich in vielen kleinen Ställen und an Freizeitreiter-Stammtischen keine unglückliche Besitzerin eines Pferdes mit wenig Gang angetroffen. Vielleicht wünscht sich eine einen fleissigeren Schritt oder klönt über einen harten Trab. Sie alle aber finden einfach Reitbeteiligungen und reiten selber regelmässig und glücklich aus. Sie geniessen ihre Freizeit auf dem Rücken ihres Pferdes.

Unglückselige Besitzerinnen von Pferden mit mehr Gang
Anders viele Besitzerinnen von Pferden mit mehr Gang: Sie finden kaum Reitbeteiligungen und sind selber mit der Bewegungsfreude ihres Pferdes überfordert. Ihre Ängstlichkeit steigert sich von Schrecksprung zu Bocksprung des Pferdes immer mehr, bis aus dem Alleine-Ausreiten über das Nur-Noch-In-Der-Gruppe-Ausreiten und das Nur-Noch-Auf-Dem-Platz-Reiten schliesslich Bodenarbeit und Freiheitsdressur und Gar-Nicht-Mehr-Reiten wird. Sie arrangieren sich bestmögich mit ihrem Pferd – das übrigens oft einen sehr guten Charakter hat und für sportlicher orientierte Reiter ein wunderbares Pferd wäre. Wirklich glücklich sind die Besitzerinnen der gangstärkeren Pferde aber selten.

Manche dieser Besitzerinnen haben sich beim Kauf verschätzt. Ich kenne aber auch einige, die ein Verlasspferd aus der ersten Gruppe gesucht und nicht gefunden haben. Unter den heutigen Freibergern sind nämlich die gangarmen, einfachen Verlasspferde nicht mehr oft zu finden.

Noch mehr Gang? Hilfe!
Nun will der Zuchtverband die Gänge weiter verbessern. Noch mehr Gang? Hilfe!

Freizeitreiterinnen als potentielle Freiberger-Käufer uninteressant?
Leider sind wir als Zielgruppe offenbar gar nicht interessant. Sind wir zu wenige? Oder nur zu wenig organisiert? Wir gewinnen keine Pokale, die die Züchter zum Beweis ihres Erfolges anführen können. Unsere Zufriedenheit hat wenig Werbewert. Auch behalten wir unser Pferd möglichst lange und kaufen deshalb selten ein neues. Für uns zu züchten lohnt sich offenbar nicht – jedenfalls hat die Zuchtleitung das in den letzten Jahrzehnten nicht für wichtig befunden, mit der Selektion auf immer mehr Gang.

Adieu Freiberger!
Der ruhige Freiberger hinterlässt mit seinem Aussterben eine Lücke, die keine andere Rasse exakt ausfüllen kann. Aber wir Freizeitreiterinnen müssen unsere Verlasspferde in Zukunft anderswo suchen. Vielleicht bei den Comtois oder Schwarzwälder Füchsen. Oder bei Bardigiano, Highland Ponies oder Merens?

Adieu Freiberger!
Stefanie Meier

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Leserbrief zur vorgesehenen Einkreuzung beim Freiberger-Pferd

Als langjähriger Freund und besorgter Beobachter der Freibergerzucht erlaube ich mir einige Gedanken zur vorgesehenen Einkreuzung beim Freibergerpferd zu Papier zu bringen:

Hansueli Stöckli, Hondrich
Gründungsmitglied der IG OFM und Ehrenmitglied des SFV

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Last Minute-News

An der DV des SFV vom 17.04.2015 hätte eine wichtige Abstimmung über die Öffnung des Zuchtbuches zum Zwecke, wieder Fremdblut in die Rasse der Freiberger einzuführen, stattfinden sollen. Das Projekt und auch die Abstimmung wurde wegen fehlenden, ungenügenden Informationen und mangels gut formulierter Punkte auf ein oder bis auf zwei Jahre vertagt.

Doch wer die Äusserungen auf diversen Plattformen, in Medien und Zeitungen verfolgt hat, war die Stimmung kontra FB-Zufuhr. Es haben sich einige bekannte Züchter, die auch im Sport sehr aktiv sind, erfreulicherweise gegen die Fremdblutzufuhr geäussert (Bauernzeitung 20.3 und 10. 4.15).

Laut Information des SFV kostet das Projekt Fr. 200'000.--. Das BLW rechnet aber mit mind. Fr. 500'000.-. Brisant ist, dass ein Tag vor der DV das BLW bekannt gab, dass es das Projekt finanziell nicht unterstützen werde (Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt).

Ehrung
An der DV des SFV wurde Jean-Pierre Graber vom Vorstand SFV für seine Zeit als IGOFM-Vorstandmitglied und Zusammenarbeit mit dem SFV geehrt.

Olga Saladin

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Kreuzungsprojekt verschoben

Dieses Projekt sollte die Tür öffnen für neue Warmbluteinkreuzung in die Freibergerrasse. Eine ad-hoc-Kommission wurde gebildet, zusammengesetzt aus Personen, die dem Thema gewachsen seien (Bernard Beuret). Es ist zu betonen, dass der Vorstand des SFV keinen Vertreter der IG OFM in dieser Kommission (CAFM) haben wollte.

Reaktion der IG OFM
Allerdings hat der Vorstand der IG OFM energisch reagiert, sobald er Kenntnis bekam vom Vorhaben und den Zielen des Projektes. Eine Stellungnahme gegen jeden Fremdbluteintrag durch Warmblut wurde unserer Hauptversammlung am 21. Februar vorgelegt. Sie wurde einstimmig akzeptiert durch die anwesenden Mitglieder. Die IG OFM hat anschliessend auch in der Presse und bei den Genossenschaften gegen dieses Projekt Stellung bezogen.

Projekt verschoben
Aufgeführt in der Traktandenliste der Delegiertenversammlung des SFV vom 17. April wurde das Projekt zurückgezogen und zeitlich verschoben. Obwohl die Kommission aus Spezialisten zum Thema bestand, war sie nicht in der Lage, ein gut geschnürtes Projekt zu präsentieren bzw. sie hat sich nicht um den finanziellen Aspekt gekümmert. Sie hat es schlicht nicht für nötig gehalten, frühzeitig eine Stellungnahme zu erhalten vom BLW und vom Nationalgestüts über eine allfällige Mitfinanzierung. Die Antwort dieser beiden Institutionen, dass sie finanziell und logistisch dieses Projekt nicht unterstützen, ist beim SFV erst zwei Tage vor der Delegiertenversammlung eingetroffen. Gemäss Aussage von Bernard Beuret ist « das Projekt ohne finanzielle Unterstützung des Bundes nicht realisierbar ».

Fazit
Weil das Projekt der Warmbluteinkreuzung noch lange nicht aufgegeben, sondern nur verschoben ist, muss der Vorstand der IG OFM wachsam bleiben und weiterhin für den Erhalt des Originalfreibergers sorgen. Die IG OFM hat mehr denn je ihre Daseinsberechtigung. Sie wird weiterhin viel zu tun haben. Deshalb müssen wir Mitglieder alle unseren Vorstand voll unterstützen.

Jean-Pierre Graber
Übersetzung: Stefanie Meier

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Neue Einkreuzungen?

Eine Kommission des FSV prüft aktuell neue Einkreuzungen in der Freibergerzucht. Muss das die IG OFM beunruhigen? Es ist noch zu früh für eine Antwort auf diese Frage. Es ist ein gutes Zeichen, dass dieses Thema untersucht wird. Danach werden die Ergebnisse dieser Kommission und ihre Empfehlungen an die Delegiertenversammlung des FSV von grossem Interesse sein.

Kleiner Rückblick
Ein kleiner Rückblick: Die IG OFM wurde 1997 durch Leute gegründet, die beunruhigt waren über die Einkreuzung mit Warmblutpferden bei den Freibergern. Über eine Einkreuzung, bei der die ganz spezifischen Eigenschaften des Freibergers verloren gehen würden. Man musste deshalb die Einkreuzungen massiv bremsen. Auf Verbandsebene war die Einsicht dafür so gross, dass 1998 die Delegiertenversammlung für die Schliessung des Stud-books stimmte gegen jeden Beitrag von neuem Fremdblut.

Erhaltungs-Projekt
2002 kündete eine Analyse von P.-A. Poncet das Verschwinden der Basis-Freiberger mit 0-2% Fremdblut an. Parallel dazu bildete sich eine Projektgruppe der vier Institutionen FSV, Nationalgestüt, Pro-Specie-Rara und IG OFM, finanziert durch das BLW, mit dem Ziel, Massnahmen zu ergreifen zur Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Linien, der Basis-Freiberger, sowie einer genetischen Vielfalt, um die Zukunft der Rasse zu sichern. Dieses Projekt endete 2012. Es ermöglichte die Körung von 49 Hengsten aus seltenen Linien oder mit 0-2% FB. Das ist ein Erfolg. Die Züchter und Hengsthalter haben viel dazu beigetragen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ihnen herzlich danken.

Neue Warmblut-Einkreuzung?
16 Jahre nach der Schliessung des Stud-books erwägt man heute die erneute Öffnung, um wieder fremdes Blut einzukreuzen zur weiteren Verbesserung des Galopps und der Reiteignung der Freiberger (Freiberger Magazin vom Dezember 2014). Das heisst, dass die Einkreuzung mit Blut aus der Warmblutzucht geplant ist. Der Freiberger wird damit bestimmt seine spezifischen Eigenschaften verlieren. Erstens würden die Kreuzungsprodukte sehr stark Warmblütern gleichen und zudem hätten sie mehr als 50% Fremdblut, teilweise bis 60% und mehr.

Freiberger nur dem Namen nach
Sie wären nur noch dem Namen nach Freiberger. Könnten sie mit so viel fremdem Blut noch als einheimische Rasse gelten? Heute ist es der Freiberger noch. Wäre die Unterstützung des Bundes für den Erhalt der Freiberger, als einzige einheimische Pferderasse, noch gerechtfertigt, wenn man eine neue Warmblutrasse namens Freiberger ins Leben gerufen hat? Man müsste gleichzeitig sicher auch den Rassestandard der Freiberger ändern. Das muss sehr gründlich überlegt sein.

All das muss die IG OFM beschäftigen, auch wenn heute einige Leute manchmal den Eindruck haben, es sei nicht mehr wirklich notwendig. Was im Bereich von erneuten Einkreuzungen untersucht wird, wird die IG stark beschäftigen, wenn sie, auch in Zukunft den Erhalt einer gewissen Anzahl an Basis-Freibergern sichern will.


Grossartiges Pas de Deux, zwei junge Pferde, Originalfreiberger, im Alter von 3 und 4 Jahren mit 0.00% Fremdblut: Vladimir FM (Voltigeur/Hulax/Elu) und Viola FM (Voltigeur/Cardin/Damien).
Photo: @ Nicole Soltermann


Que d’Espoir SF, geboren 1960 (Ibrahim SF/Ultimate xx PS). Que d’Espoir findet man aktuell schon in den Abstammungen von vielen Freibergern.
Photo: @ Schweizer Nationalgestüt SNG, Avenches


Neue Einkreuzungen mit Warmbluthengsten, um die Reiteignung der Freiberger Pferde zu verbessern, macht keinen Sinn, wenn man diese beiden sehr vielversprechenden Hengste beim Reiten in der Halle von Bellelay betrachtet. Es handelt sich um Niagara und Neverland, Sieger und Zweiter des Stationstests 2015.
Photo: @ Bernadette Odiet

Die Türe für neue Warmblut-Einkreuzungen zu öffnen, bedeutet einerseits das geplante Verschwinden des heutigen Freibergers und andererseits die Ankunft eines neuen Freibergers im Warmbluttyp. Die Diskussion ist eröffnet!

Jean-Pierre Graber, Übersetzung: Stefanie Meier

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Erhalt der Linien und Basisfreiberger, Bellelay, 29. August 2012

Am vergangenen 29. August wurden anlässlich der Schau der Pferdezuchtgenossenschaft Bellelay Junghengste gezeigt aus dem Programm zur Begleiteten Paarung für den Erhalt der gefährdeten Linien und der Basis-Freiberger (PEBL).

Stéphane Klopfenstein, Geschäftsführer des SFZV, hat kurz das Ziel dieses Projekts erläutert, das im 2002 gestartet wurde aus Überlegungen zur Zukunft der Freibergerrasse, und das 2010 zu Ende ging.

Im Hengstkatalog 2008 erschien unter meinem Namen ein Artikel «Vor 10 Jahren wurde die IGOF gegründet», wo ich daran erinnere, dass 2002 die neuen Linien L (Alsacien), N (Noé), Q (Qui-Sait) sehr gefragt waren, während die alten Linien V (Vagabond), R (Raceur), D (Drapeau) zusehends verschwanden und die Linien B (Bouclier), S (Sirus) und U (Urus) schon ausgestorben waren. Ebenfalls 2002 bestätigte eine Studie des Nationalgestüts diese Situation und sagte gar ein Verschwinden der Basispferde (mit weniger als 2% Fremdblut) voraus bis ins Jahr 2005.

Rückschau PEBL
Vier Partnerorganisationen, der SFZV, das Nationalgestüt, die IG OFM und ProSpecieRara mit Hilfe des Bundesamtes für Landwirtschaft, stellten damals ein Programm für begleitete Paarungen zum Erhaltung von gefährdeten Blutlinien und von Basispferden (PEBL) auf die Beine. Das Programm wurde in 2 Phasen durchgeführt. Die erste Phase war 2006 zu Ende. Nach 4 Jahren konnte folgendes festgestellt werden:

Die zweite Phase ging 2010 zu Ende. Nach 10 Jahren ist 2012 das erfreuliche Fazit, dass die Züchter am Programm teilnahmen und dass die Basispferde und Pferde aus bedrohten Linien direkt oder indirekt von diesen Massnahmen profitiert haben.

Gekörte Hengste
49 Hengste aus den folgenden Linien wurden gekört:

Am Ende dieses Programms können wir uns über die Anzahl gekörter Basis-Hengste oder Hengste aus bedrohten Linien freuen. Die Züchter sind sich der Bedeutung der genetischen Vielfalt innerhalb der Freibergerrasse bewusst geworden, damit ein zu hoher Inzuchtgrad vermieden und der Fortbestand der Rasse gesichert werden kann.

Vorletzte Präsentation von Junghengsten PEBL
Am vergangenen 29. August wurden den Richtern in Bellelay vier Junghengste vorgestellt, drei mit Jahrgang 2010 und einer mit 2011. Drei Nachkommen des Basishengstes Cosimo wurden von ihrem Besitzer Roland Kathriner, präsentiert. Ein Nachkomme von Vidocq wurde ebenfalls von seinem Besitzer Heinz Schwarz-Sumi vorgestellt. Diese Präsentation fand zum vorletzten Mal statt. Im 2013 wird nur noch der eine Hengst mit Jahrgang 2011 präsentiert werden.

Der Präsident der Richterkommission, Eddy von Allmen, hat die Rangierung der vier Hengste kommentiert, die in bester Verfassung waren und gut präsentiert wurden.

Rangierung:

  1. Campari vom Sagenhof, 10.94% FB, 1.5.2010, Cosimo / Neckar / Halliday, Besitzer: Roland Kathriner, Römerswil.
  2. César vom Sagenhof, 10.94% FB, 10.5.2011, Cosimo / Neckar / Halliday, Besitzer: Roland Kathriner, Römerswil.
  3. Vulkan, 31.25% FB, 17.4.2010, Vidocq / Noé / Diogenes, Besitzer: Heinz Schwarz-Sumi, Zweisimmen.
  4. Calisto, 0.00% FB, 19.5.2010, Cosimo / Elysée II / Javart, Besitzer: Roland Kathriner, Römerswil.

Jean-Pierre Graber, Übersetzung: Stefanie Meier

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Fremdblutanteil der FM-Hengste 2001-2012

(Quellen: Zuchtbücher und Hengstkataloge des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie2001 *)2002 *)2003 *)2004 *)2005 *)2006 *)2007 *)2008 *)2009 *)2010 *)2011 *)2012 *)2012 **)
C (Jurassien)5.97355.96325.17314.77285.69286.67286.01286.22258.36206.83236.70256.34225.1527
D (Drapeau)3.1344.1734.1734.1736.25212.5111.72111.72111.72111.72111.72111.7212.934
Don (Doktryner)12.5112.5112.5112.5112.5112.5112.5212.5212.5212.559.93712.83712.837
E (Elu)5.84224.05205.11186.04195.26184.48214.60224.82215.16195.41195.16205.08133.8817
H (Héroîque)5.75346.11326.02385.80415.54425.42435.62455.93425.97485.75515.79556.03516.0351
L (Alsacien)14.444614.374612.774312.794412.914112.323712.123811.903712.683211.993311.643111.132811.1328
N (Noé)32.151332.541433.851332.601727.761926.702628.272428.272428.952529.003027.973227.393427.3934
P (Polarstern)12.50112.50118.75318.75318.75317.19417.19417.19416.67316.67316.67316.67316.673
Q (Qui-Sait)41.15940.80939.42938.541036.821036.92835.65836.72738.41638.41638.41639.84539.845
R (Raceur)4.1665.0054.6942.0356.2557.4268.7368.7368.7369.2259.2259.4556.757
V (Vagabond)13.801213.171413.371313.371413.341113.401313.331411.721311.001311.221510.691412.711312.7113
Durchschnitt13.7618313.7417714.1717613.7618513.7318014.1418814.2519014.1618214.5617514.9319113.9919914.4718213.21196

Abbildung 1: Fremdblutanteile der Freiberger-Hengste 2001-2012
*) 1. Zahl: Fremdblutanteil der Hengstfamilie, 2. Zahl: Anzahl Hengste der Familie.
**) Inklusive Hengste des SBU (Stud-Book Urfreiberger).

Kommentar

Schlüsse und Prognosen
Leider sind auch hier keine Neuerungen gegenüber den Vorjahren zu erwähnen:

Hansueli Stöckli, Stefanie Meier

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Entwicklung der OFM-Zucht, 0 - 2 % FB, Geburten 2001-2011

(Grundlage: Zuchtbücher des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie20012002200320042005200620072008200920102011
C (Jurassien)6949474831151521211619
D (Drapeau)88512130103
E (Elu)7463414543392832482624
H (Héroîque)8256858059819468614950
L (Alsacien)77665514311
R (Raceur)4911413863333
V (Vagabond)01379823331514
Total OFM-Geburten234205202195161151150131140110114
Total FM-Geburten30603082301329592842279525762563253126162487
Anteil OFM gegenüber Total FM, %7.66.76.76.65.75.45.85.25.54.24.6
Veränderung der Geburtenzahl Total FM, %
+0.7-1.7-1.8-4.0-1.7-7.8-0.5-1.3+3.3-4.9
Veränderung der Geburtenzahl OFM, %
-12.4-1.5-3.5-17.4-6.2-0.7-12.7+6.9-21.4+3.6

Abbildung 1: Anzahl OFM-Geburten 2001-2011 nach Hengstfamilie.

Kommentar zur Auswertung 2011
Die Gesamtzahl der FM-Fohlen ist weiter rückläufig (von 2616 Geburten im Jahr 2010 auf 2487 Geburten im Jahr 2011). Das entspricht einer Abnahme von -4.9 %.

Dem gegenüber kann bei den OFM eine leichte Zunahme festgestellt werden (von 110 auf 114 Geburten). Damit konnten sich die OFM-Geburten ganz leicht erholen. Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer - mehr sicher nicht!

Einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der OFM kann bei den Hengsten Cosimo mit 8, Hermitage mit 16, Vicky mit 6 und Voltigeur mit 8 Fohlen festgestellt werden. Selbstredend sind aber alle Hengste mit 0-4% Fremdblut sehr wichtig! Der grösste «Verlust» ist bei Eiffel zu verzeichnen (Rückgang von 10 auf 4 Fohlen).

Hansueli Stöckli

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Neue Herdebuchordnung des SFZV und Zucht mit Urfreibergern

Vor zehn Jahren schrieb ich in diesem Journal einen Artikel über die Herdebuchordnung und die neue Kategorie «Basis». Nun gibt es im Herdebuch eine weitere Kategorie «Urfreiberger», die hier vorgestellt werden soll.

Zwei Verbände
Die neue Herdebuchordnung ist etwas komplizierter als die alte - und zwar vor allem weil neu zwei verschiedene Verbände je ein Herdebuch führen.

In diesem Artikel erkläre ich Teile des geänderten Herdebuches des Freibergerzuchtverbandes SFZV und dessen Bedingungen. In der Kategorie Urfreiberger übernimmt der SFZV die Einteilungen des Verbandes der reinrassigen Freiberger (RRFB), weshalb ich einige der RRFB-Regeln auch am Rande erwähne. Wie der RRFB sein Herdebuch organisiert, weiss ich aber zu wenig gut, um es hier zu erläutern.

Abbildung 1: Grafische Unterteilung des Herdebuchs des schweizerischen Freibergerzuchtverbandes SFZV
Herdebuch SFZV
Sektion Freiberger ReinzuchtSektion Kreuzungen
Kategorie Stud-BookKategorie BasisKategorie UrfreibergerKategorie FM Andere (Register)
Klasse AKlasse BKlasse CKlasse BASKlasse IKlasse IIKlasse III

Einteilung nach Fremdblutanteil
Ein Freiberger-Pferd mit mehr als 2% Fremdblut kann in der Klasse A, B oder C der Kategorie Stud-Book oder in der Kategorie FM Andere (früher Register) eingetragen sein (Eintrag nur in einer dieser vier Rubriken möglich).

Ein Freiberger mit höchstens 2% Fremdblut kann zusätzlich oder nur in der Kategorie Basis / Klasse BAS eingetragen sein. Die Klasse BAS kann kombiniert sein mit einer Klasse A, B oder C - nicht aber mit einem Eintrag in der Kategorie FM Andere.

Ein Freiberger mit 0% Fremdblut kann in der Kategorie Basis oder in der Kategorie Urfreiberger (SBU), Klasse I-III, eingetragen sein. Eine Kombination dieser beiden Kategorien ist nicht möglich. Wenn ein Pferd der Kategorie Basis mit 0% Fremdblut mit einem Pferd der Kategorie Urfreiberger gepaart wird, werden die Nachkommen in der Kategorie Urfreiberger oder FM Andere (früher Register) eingetragen.

In der Sektion Kreuzungen werden Pferde eingetragen, wenn entweder der Vater oder die Mutter kein Freiberger ist.

Kriterien für die Einteilung
Die Kriterien für die Einteilung in die Kategorien Stud-Book und Basis wurden vom Freibergerzuchtverband (SFZV) seit der Beschreibung von 2002 nicht wesentlich geändert. Bei der Hengstkörung gibt es vor allem bezüglich den weissen Abzeichen neue Regelungen.

In der Klasse A werden Freiberger erst im Laufe der Zucht eingetragen, da diese Klasse die Qualität aufgrund der Nachzucht ausweist (erfolgreiche Nachkommen).

In der Klasse B und C werden Freiberger am Festtest oder am Stationstest eingetragen, wenn sie überdurchschnittliche (B) oder gute (C) Qualität und Eignung zeigen.

In der Klasse BAS werden Freiberger eingeteilt, wenn sie max. 2% Fremdblut haben und entweder die Anforderungen für Klasse B oder C erfüllen oder am Feldtest gezeigt werden und gesund sind bzw. den Stationstest absolvieren.

Die Kriterien für die Einteilung in die Kategorie Urfreiberger legt der Verband des reinrassigen Freibergerpferdes (RRFB) fest. In der Klasse I werden Urfreiberger eingetragen, wenn sie die vollen Prüfungen des RRFB erfolgreich absolviert haben. In der Klasse II werden Urfreiberger eingetragen, wenn sie Teilprüfungen des RRFB erfolgreich absolviert haben. In der Klasse III werden die übrigen anerkannten Urfreiberger eingetragen.

Wenn ein Pferd vom RRFB nicht anerkannt wird und beim SFZV die Kriterien für die Kategorien Stud-Book oder Basis nicht erfüllt, wird es vom SFZV in der Kategorie FM Andere eingeteilt.

Papiere für die Fohlen
Der SFZV stellt allen Fohlen aus Anpaarungen von zwei Freibergern der Kategorien Stud-Book, Basis und Urfreiberger einen Abstammungsschein aus.

Ist der Vater oder die Mutter in der Kategorie FM Andere oder gar nicht in der Sektion Reinzucht eingetragen, erhält das Fohlen nur einen Identitätsausweis.

Eintragung der Fohlen
In die Kategorie Stud-Book oder Kategorie Basis können Fohlen nur eingetragen werden, wenn beide Elternteile in der Kategorie Stud-Book oder Basis eingetragen waren.

Fohlen mit einem Elternteil aus der Kategorie Urfreiberger können nur in der Kategorie Urfreiberger eingetragen werden, wenn sie 0% Fremdblut haben und vom RRFB anerkannt werden. Andernfalls werden sie in der Kategorie FM Andere eingetragen!

Fohlen aus einer Urfreiberger-Stute oder einem Urfreiberger- Hengst bekommen zwar einen Abstammungsschein. Aber sie können nie im Stud-Book oder in der Kategorie Basis eingetragen werden.

Sie werden immer entweder als Urfreiberger oder als FM Andere (Register) eingetragen.

Text: Stefanie Meier

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Fremdblutanteil der FM-Hengste 2001-2011

(Quellen: Zuchtbücher und Hengstkataloge des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie2001 *)2002 *)2003 *)2004 *)2005 *)2006 *)2007 *)2008 *)2009 *)2010 *)2011 *)
C (Jurassien)5.97355.96325.17314.77285.69286.67286.01286.22258.36206.83236.7025
D (Drapeau)3.1344.1734.1734.1736.25212.5111.72111.72111.72111.72111.721
Don (Doktryner)12.5112.5112.5112.5112.5112.5112.5212.5212.5212.559.937
E (Elu)5.84224.05205.11186.04195.26184.48214.60224.82215.16195.41195.1620
H (Héroîque)5.75346.11326.02385.80415.54425.42435.62455.93425.97485.75515.7955
L (Alsacien)14.444614.374612.774312.794412.914112.323712.123811.903712.683211.993311.6431
N (Noé)32.151332.541433.851332.601727.761926.702628.272428.272428.952529.003027.9732
P (Polarstern)12.50112.50118.75318.75318.75317.19417.19417.19416.67316.67316.673
Q (Qui-Sait)41.15940.80939.42938.541036.821036.92835.65836.72738.41638.41638.416
R (Raceur)4.1665.0054.6942.0356.2557.4268.7368.7368.7369.2259.225
V (Vagabond)13.801213.171413.371313.371413.341113.401313.331411.721311.001311.221510.6914
Durchschnitt13.7618313.7417714.1717613.7618513.7318014.1418814.2519014.1618214.5617514.9319113.99199

Abbildung 1: Fremdblutanteile der Freiberger-Hengste 2001-2011
*) 1. Zahl: Fremdblutanteil der Hengstfamilie, 2. Zahl: Anzahl Hengste der Familie.

Vorbemerkungen
In den Anfängen der IG wurde auch das Zuchtbuch der Freibergzucht geschlossen, das heisst unterem anderem, dass keine weiteren rassenfremde Zuchthengste verwendet werden dürfen. Aufgrund dieses Umstandes wurden wir von der Zuchtleitung immer wieder darauf hingewiesen, dass mit dieser Massnahme der Fremdblutanteil innerhalb der Freibergerrasse zurückgehen werde. Diese Aussage ist richtig. Die Frage blieb aber immer offen, in welchem Zeitraum sich diesbezüglich etwas verändern würde.

Nachdem seit dem Jahr 2001 die Fremdblutanteile im jährlichen Zuchtbuch und einige Jahre später auch im Hengstkatalog des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes veröffentlicht werden, kann die Entwicklung des Fremdblutanteiles innerhalb der angekörten Zuchthengste verfolgt werden.

Kommentar zur obenstehenden Tabelle

Daraus lassen sich folgende Schlüsse und Prognosen ziehen:

Hansueli Stöckli

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Fremdblutanteil der FM-Hengste 2001-2010

(Quellen: Zuchtbücher und Hengstkataloge des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie2001 *)2002 *)2003 *)2004 *)2005 *)2006 *)2007 *)2008 *)2009 *)2010 *)
C (Jurassien)5.97355.96325.17314.77285.69286.67286.01286.22258.36208.6323
D (Drapeau)3.1344.1734.1734.1736.25212.5111.72111.72111.72111.721
Don (Doktryner)12.5112.5112.5112.5112.5112.5112.5212.5212.5212.55
E (Elu)5.84224.05205.11186.04195.26184.48214.60224.82215.16195.4119
H (Héroîque)5.75346.11326.02385.80415.54425.42435.62455.93425.97485.7551
L (Alsacien)14.444614.374612.774312.794412.914112.323712.123811.903712.683211.9933
N (Noé)32.151332.541433.851332.601727.761926.702628.272428.272428.952529.0030
P (Polarstern)12.50112.50118.75318.75318.75317.19417.19417.19416.67316.673
Q (Qui-Sait)41.15940.80939.42938.541036.821036.92835.65836.72738.41638.416
R (Raceur)4.1665.0054.6942.0356.2557.4268.7368.7368.7369.225
V (Vagabond)13.801213.171413.371313.371413.341113.401313.331411.721311.001311.2215
Durchschnitt13.7618313.7417714.1717613.7618513.7318014.1418814.2519014.1618214.5617514.93191

Abbildung 1: Fremdblutanteile der Freiberger-Hengste 2001-2010
*) 1. Zahl: Fremdblutanteil der Hengstfamilie, 2. Zahl: Anzahl Hengste der Familie.

Kommentar
In den Anfängen der IG wurde das Zuchtbuch der Freibergerzucht geschlossen, das heisst unterem anderem, dass keine weiteren rassenfremde Zuchthengste verwendet werden dürfen. Aufgrund dieses Umstandes wurden wir von der Zuchtleitung immer wieder darauf hingewiesen, dass mit dieser Massnahme der Fremdblutanteil innerhalb der Freibergerrasse zurückgehen werde. Diese Aussage ist richtig. Die Frage blieb aber immer offen, in welchem Zeitraum sich diesbezüglich etwas verändern würde.

Nachdem seit dem Jahr 2001 die Fremdblutanteile im jährlichen Zuchtbuch und einige Jahre später auch im Hengstkatalog des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes veröffentlicht werden, kann die Entwicklung des Fremdblutanteiles innerhalb der angekörten Zuchthengste verfolgt werden.

Aus der obenstehenden Tabelle kann unter anderem folgendes festgestellt werden:

Schlüsse und Prognosen:
Wie von der IG befürchtet geht der FB-Anteil nur sehr langsam zurück (wenn überhaupt). Es dürfte einige Generationen dauern, bis er sich deutlich nach unten verändert.

Solange die «hochprozentigen» Hengste der N- und Q-Linie in der Zucht bleiben, wird sich der FB-Anteil der Rasse kaum merklich verringern.

Um die D-Linie zu retten, müssten wohl die gleichen Anstrengungen unternommen werden, wie bei der Don-Linie (PASL).

Wie in den verschiedenen Ausgaben der IG-Zeitung in den Berichten von Jean-Pierre Graber über die Hengstfamilien nachzulesen ist, wurden bis jetzt viele «hochprozentigen» Hengste bewusst auf Stuten mit geringem Fremdblutanteil eingesetzt (Ausnützung des Kreuzungseffektes). Das wird sich aber in naher Zukunft zwangsläufig ändern, weil die Anzahl dieser Stuten gemessen am Gesamtbestand laufend kleiner wird. Folglich wird der Fremdblutanteil der gesamten Freibergerpopulation in den nächsten Jahren wohl eher noch zunehmen.

Meines Erachtens sind deshalb, nebst der Weiterführung des Projektes «Erhaltung der Freiberger-Blutlinien» alle zuständigen Gremien aufgerufen, zusätzlich zur jährlichen Ankörung von möglichst vielen Original Hengsten, ihre Kräfte für die Erhaltung der Original Zuchtstuten einzusetzen. Dazu müssen unbedingt zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Ich bin der Meinung, dass diese Massnahmen für die Zukunft unserer Rasse gerechtfertigt sind. Wir, darunter verstehe ich alle Beteiligten und insbesondere die Zuchtleitung, sind es unserer Rasse schuldig!

Hansueli Stöckli, Ex-Präsident der IGOF

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Entwicklung der OFM-Zucht, 0 - 2 % FB, Geburten 2001-2009

(Grundlage: Zuchtbücher des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie200120022003200420052006200720082009
C (Jurassien)694947483115152121
D (Drapeau)885121301
E (Elu)746341454339283248
H (Héroîque)825685805981946861
L (Alsacien)776655143
R (Raceur)49114138633
V (Vagabond)0137982333
Total OFM-Geburten234205202195161151150131140
Total FM-Geburten306030823013295928422795257625632531
Anteil OFM gegenüber Total FM, %7.66.76.76.65.75.45.85.25.5
Veränderung der Geburtenzahl Total FM, %
+0.7-1.7-1.8-4.0-1.7-7.8-0.5-1.3
Veränderung der Geburtenzahl OFM, %
-12.4-1.5-3.5-17.4-6.2-0.7-12.7+6.9

Abbildung 1: Anzahl OFM-Geburten 2001-2009 nach Hengstfamilie.

Kommentar zur Auswertung 2009

Hansueli Stöckli

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Programm Paarung zum Erhalt von gefährdeten Linien (PEBL)

Bedingungen 2010
Die Arbeitsgruppe PEBL, bestehend aus Vertretern des SFZV, des Nationalgestüts, von Pro Specie Rara und der IGOFM hat an ihrer Sitzung vom 19. Novem-ber 2009 die Bedingungen für das Paarungspro-gramm der Decksaison 2010 festgelegt.

Folgende Anforderungen wurden für die Teilnahme definiert:

Selbstverständlich sind auch die Vorstandsmitglieder der IGOFM bereit diesbezügliche Fragen zu beantworten.

Wir hoffen, dass sich die Züchter unter den Mitgliedern der IGOFM rege und aktiv mit ihren geeigneten Stuten in diesem wichtigen Projekt engagieren.

Hansueli Stöckli

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Entwicklung der OFM-Zucht, 0 - 2 % FB, Geburten 2001-2008

(Grundlage: Zuchtbücher des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie20012002200320042005200620072008
C (Jurassien)6949474831151521
D (Drapeau)88512130
E (Elu)7463414543392832
H (Héroîque)8256858059819468
L (Alsacien)77665514
R (Raceur)4911413863
V (Vagabond)013798233
Total OFM-Geburten234205202195161151150131
Total FM-Geburten30603082301329592842279525762563
Anteil OFM gegenüber Total FM, %7.66.76.76.65.75.45.85.2
Veränderung der Geburtenzahl Total FM, %
+0.7-1.7-1.8-4.0-1.7-7.8-0.5
Veränderung der Geburtenzahl OFM, %
-12.4-1.5-3.5-17.4-6.2-0.7-12.7

Abbildung 1: Anzahl OFM-Geburten 2001-2008 nach Hengstfamilie.

Kommentar zur Auswertung 2008

Hansueli Stöckli, Ex-Präsident der IGOF

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Präsentation von 20 Junghengsten des Projekts PEBL in Avenches

Am 12. November fand in Avenches die letzte Freiberger-Schau 2008 statt, wo traditionell die Hengste des Nationalgestüts und einige Nachzügler gezeigt werden.

Die Junghengste des Projekts PEBL, welche in den letzten Jahren in Bellelay präsentiert wurden, fanden sich dieses Jahr auch in Avenches ein. Zwanzig junge Pferde, sechs 2 ½-Jährige und vierzehn 1 ½-Jährige präsentierten sich den Experten. Wir möchten an dieser Stelle allen Züchtern herzlich für ihr Engagement und ihre Teilnahme an dem Projekt PEBL danken. Denn diese Züchter wählen gute Hengstfohlen zur Aufzucht aus, welche im Programm zum Basis- und Linienerhalt teilnehmen können.

Am Ende der Schau hatten die Züchter allen Grund enttäuscht zu sein, denn die Experten-Kommission benutzte die 18-Punkte-Skala der Hengstwahl in Glovelier für die Beurteilung der Junghengste. Die Pferde verloren bei diesem strengen Massstab viele Punkte gegenüber ihrer Fohlenbeurteilung. Seit einigen Jahren wird diese erniedrigende Beurteilung der jungen Pferde von vielen Leuten in Frage gestellt. Das ergibt nämlich den Eindruck, dass sie sich von einem Jahr zum anderen sehr schlecht entwickelten. Auch wenn manche der Meinung sind, dass das Problem unlösbar sei, ist es absolut wichtig, dass die Zuchtverantwortlichen sich mit der Frage befassen und eine andere Lösung suchen für die Beurteilung der Hengstanwärter. Viele Leute verstehen nicht, warum ein gut benotetes Pferd plötzlich sehr niedrige Noten erhält, nur weil es Hengstanwärter ist.

Die Behörden zahlen jährlich einen Beitrag von 400 Franken im Namen des FM-Rasseerhalts. Die Bedingungen für den Erhalt dieser Prämie sind nicht genug streng. Die Beitragszahlung müsste an Bedingungen geknüpft werden, welche die Züchter verpflichtete (im Rahmen eines Programms) gleichermassen die Basishengste wie auch die Hengste der seltenen oder bedrohten Linien zu benutzen, um eine gewisse genetische Vielfalt zu erhalten und Inzucht zu vermeiden. Auf diese Art würde das Projekt PEBL erheblich an Effizienz gewinnen.

Schliesslich kann man nicht nur Beiträge für den Rasseerhalt ausschütten, ohne besondere Anstrengungen von den Züchtern zu verlangen. Sonst sind am Ende, unter dem Strich, grosse Summen Geld bezahlt worden, ohne die erwarteten Ergebnisse zu erzielen.

Abschliessend möchte ich hoffen, dass die Hengstanwärter des Projekts PEBL wieder auf einem Schauplatz in der Wiege der Freiberger-Rasse gezeigt werden.

Jean-Pierre Graber, Übersetzung: Stefanie Meier

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Entwicklung der OFM-Zucht, 0 - 2 % FB, Geburten 2001-2007

(Grundlage: Zuchtbücher des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie2001200220032004200520062007
C (Jurassien)69494748311515
D (Drapeau)8851213
E (Elu)74634145433928
H (Héroîque)82568580598194
L (Alsacien)7766551
R (Raceur)491141386
V (Vagabond)01379823
Total OFM-Geburten234205202195161151150
Total FM-Geburten3060308230132959284227952576
Anteil OFM gegenüber Total FM, %7.66.76.76.65.75.45.8
Veränderung der Geburtenzahl Total FM, %
+0.7-1.7-1.8-4.0-1.7-7.8
Veränderung der Geburtenzahl OFM, %
-12.4-1.5-3.5-17.4-6.2-0.7

Abbildung 1: Anzahl OFM-Geburten 2001-2007 nach Hengstfamilie.

Was sagt uns diese Tabelle?

Für die Zukunft bleibt der Wunsch und ein Aufruf an die Züchter, vermehrt auf den Fremdblutanteil zu achten und sich insbesondere mit ihren Stuten am Projekt «Erhaltung der bedrohten Hengstfamilien» zu beteiligen und dabei vor allem den bedrohten Linien Beachtung zu schenken.

Es wäre schade, wenn die Linien D, R und V nicht gerettet werden könnten.

Für ihre bisherigen Anstrengungen zum Basis- und Linienerhalt möchte ich allen Züchtern herzlich danken.

Hansueli Stöckli, Ex-Präsident der IGOF

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Fremdblutanteil der FM-Hengste 2001-2008

(Quellen: Zuchtbücher und Hengstkataloge des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes)

Hengstfamilie2001 *)2002 *)2003 *)2004 *)2005 *)2006 *)2007 *)2008 *)
C (Jurassien)5.97355.96325.17314.77285.69286.67286.01286.2225
D (Drapeau)3.1344.1734.1734.1736.25212.5111.72111.721
Don (Doktryner)12.5112.5112.5112.5112.5112.5112.5212.52
E (Elu)5.84224.05205.11186.04195.26184.48214.60224.8221
H (Héroîque)5.75346.11326.02385.80415.54425.42435.62455.9342
L (Alsacien)14.444614.374612.774312.794412.914112.323712.123811.9037
N (Noé)32.151332.541433.851332.601727.761926.702628.272428.2724
P (Polarstern)12.50112.50118.75318.75318.75317.19417.19417.194
Q (Qui-Sait)41.15940.80939.42938.541036.821036.92835.65836.727
R (Raceur)4.1665.0054.6942.0356.2557.4268.7368.736
V (Vagabond)13.801213.171413.371313.371413.341113.401313.331411.7213
Durchschnitt13.7618313.7417714.1717613.7618513.7318014.1418814.2519014.16182

Abbildung 1: Fremdblutanteile der Freiberger-Hengste 2001-2008
*) 1. Zahl: Fremdblutanteil der Hengstfamilie, 2. Zahl: Anzahl Hengste der Familie.

Kommentar
In den Anfängen der IG wurde auch das Zuchtbuch der Freibergzucht geschlossen, das heisst unterem anderem, dass keine weitere rassenfremde Zuchthengste verwendet werden dürfen. Aufgrund dieses Umstandes wurden wir von der Zuchtleitung immer wieder darauf hingewiesen, dass mit dieser Massnahme der Fremdblutanteil innerhalb der Freibergerrasse zurückgehen werde. Diese Aussage ist richtig. Die Frage blieb aber immer offen, in welchem Zeitraum sich diesbezüglich etwas verändern würde.

Nachdem seit dem Jahr 2001 die Fremdblutanteile im jährlichen Zuchtbuch und einige Jahre später auch im Hengstkatalog des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes veröffentlicht werden, kann die Entwicklung des Fremdblutanteiles innerhalb der angekörten Zuchthengste verfolgt werden.

Aus der obenstehenden Tabelle kann unter anderem folgendes festgestellt werden:

Daraus lassen sich folgende Schlüsse und Prognosen ziehen:

Diese Massnahmen sind für die Zukunft unserer Rasse gerechtfertigt. Wir, darunter verstehe ich alle Beteiligten und insbesondere die Zuchtleitung, sind es unserer Rasse schuldig!

Hansueli Stöckli, Ex-Präsident der IGOF

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Neuer Verein in der Familie der Freiberger-Pferde

'Der Verein der reinen Freiberger-Rasse ist entstanden' oder 'Die Sicherung von reinrassigen FM-Pferden - Zwischen Utopie und Wirklichkeit', so titelte die Lokalpresse in den Tagen nach der Gründungsversammlung des schweizerischen Vereins der reinrassigen Freiberger-Pferde. Die Versammlung fand am 23. August 2008 in der Gemeinde Tramelan statt, am Tor der Freiberge. Die Gründung des neuen Vereins ist nicht wirklich eine Überraschung, da bereits seit einiger Zeit die Drahtzieher - übrigens frühere Mitglieder der IG OFM - eine Abspaltung androhten, wenn ihre Ideen durch die Leitung des Zuchtverbandes nicht ausreichend berücksichtigt würden. Im Revisions-Entwurf des Zuchtreglementes des Freibergerzuchtverbandes wurde ihnen ein Platz reserviert, unter der Voraussetzung, dass - selbst bei erfolgter Annahme der Revision - sie sich organisieren und einen Verein gründen müssten, um wie die Zuchtgenossenschaften von den Leistungen des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes profitieren zu können. Festzustellen ist, dass die Ziele des neuen Vereins sich nicht oder nur wenig von denen der IG Original Freiberger (IG OFM) unterscheiden. Trotzdem ist es überraschend, dass die Gründer des neuen Vereins auch Pferde mit Fremdblut akzeptieren, obwohl ihre Leitsprüche 'Reine Freiberger Rasse' und 'Ein echter Eidgenoss' lauten und sie klare und kompromisslose Anhänger der reinen Freiberger-Rasse sind. Der neue Verein zählt vier interne Sektionen: 1. Reine Rasse. 2. Fremdblut bis zu 12.5%. 3. Fremdblut von 12.50% bis 50%. 4. Mehr als 50% Fremdblut. Die vierte Sektion deutet darauf hin, dass neue Kreuzungen mit fremden Hengsten nicht ausgeschlossen werden, im Gegensatz zum Schweizerischen Freibergerzuchtverband, welcher das Zuchtbuch vor der Zufuhr jedes neuen Fremdblutes geschlossen hat. Im Moment ist kein Feuer im Dach. 25 Personen haben die Gründungsurkunde unterzeichnet und der Vorstand des Vereins setzt sich aus 10 Personen zusammen. Hansruedi Arn von Niederbipp wurde zum Präsidenten ernannt. Ein Sitz im Vorstand ist für die Westschweiz reserviert. Bisher wollte kein Westschweizer Züchter auf den Zug aufspringen.

Und was sagt der Schweizerische Freibergerzuchtverband dazu? Glaubt man den informellen Aussagen des Vizepräsidenten gegenüber der Presse, so will der FM-Zuchtverband die Sache ernst nehmen. Er wird mit dem neuen Verein Kontakt aufnehmen und offen bleiben für mögliche zukünftige Kontakte. Nach der Ablehnung des Revisionsentwurfs des Zuchtreglementes im April dieses Jahres hat der Verband die Arbeit in diesem Bereich nicht sofort wieder aufgenommen, sondern der Lösung der internen Probleme den Vorrang gegeben, der Kündigung des Geschäftführers und der schnellen Verbesserung der finanziellen Situation. Eine neue Revision der Verordnungen könnte im nächsten April lanciert werden, beim Wechsel des Präsidenten. Im Moment bleibt alles offen. Falls der neue Verein im Freibergerzuchtverband nicht zufrieden sein sollte, könnte er einen eigenen Verband gründen, der vom Bundesamt für Landwirtschaft (BAfL) anerkannt und subventioniert würde. In diesem Fall wäre die Spaltung vollzogen, was sicher eine Schwächung des wirtschaftlichen und züchterischen Niveaus der Freibergerzucht nach sich ziehen würde.

Wir erklären, dass die IG OFM nicht zur Gründungsversammlung eingeladen wurde. Sie hat also nicht offiziell Stellung bezogen. Momentan verfolgt die IG ihrerseits ihre Arbeit gemäss ihren Statuten und als Partner im Projekt für den Erhalt der Basis-Pferde und der bedrohten Linien. Es ist lobenswert, dass sich Menschen für den Erhalt von originalen (reinen) Freibergern engagieren. Es ist jedoch nicht vorstellbar, dass die Pferde der Freiberger-Rasse, welche auf europäischer Ebene anerkannt ist, in verschiedenen Zuchtbüchern eingetragen werden. Es muss Lösungen geben, damit alle Freibergerpferdezüchter unabhängig von ihren Besonderheiten Mitglieder desselben und einzigen Verbandes sein können. Zusammen müssen Lösungen gefunden werden, um den Fortbestand der Freiberger-Rasse zu sichern. Dazu braucht es natürlich eine Vision, aber auch wirtschaftliche Aspekte müssen berücksichtigt werden. Das eine geht nicht ohne das andere, wenn die Freiberger-Rasse nicht früher oder später verloren gehen soll. Es bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Revisions-Versuch des Zuchtreglementes die Beteiligten die Bedeutung für die Zukunft und das Wohl der Freibergerrasse begreifen werden.

Text: Jean-Pierre Graber, Übersetzung: Stefanie Meier, Jacqueline Wiedler

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Projekt 'begleitete Paarung zum Erhalt von gefährdeten Linien' PEBL

Vor 10 Jahren wurde 1997 die IG OFM gegründet. Die Initiatoren dieser Gemeinschaft befürchteten das Aussterben der Originalen Freiberger Pferde, da sich die Kreuzungsprodukte sehr schnell verbreiteten auf Kosten der Basis-Pferde. Die neuen Linien L (Alsacien), N (Noé), Q (Qui-sait) waren sehr beliebt, während die alten Linien V (Vagabond), R (Raceur) und D (Drapeau) immer weniger Vertreter aufwiesen und die Linien B (Bouclier), S (Sirus) und U (Urus) bereits verschwunden waren.

Im Jahr 2002 bestätigte eine Analyse des Nationalgestüts diese Situation. Sie prophezeite sogar das Verschwinden der Basis-Pferde (weniger als 2% Fremdblut) im Jahr 2005. Der SFZV musste unbedingt drastische Massnahmen ergreifen, um den Fortbestand der Freiberger-Rasse zu sichern, der einzigen einheimischen Pferderasse.

Im Jahr 2002 wurde aufgrund der Gedanken über die Zukunft des FM ein Projekt zum Erhalt der Basis-Pferde und der bedrohten Hengstlinien gestartet. Das Projekt wurde von vier Organisationen gemeinsam ausgearbeitet, dem Schweizerischen Freibergerzuchtverband, dem Nationalgestüt, der IG OFM und ProSpecieRara, mit finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Landwirtschaft.

Ende 2006, nach 4 Jahren, war die erste Phase dieses Projekts mit folgenden Verdiensten beendet:

Erfreulicherweise lässt sich festzustellen, dass die Züchter am Programm mitwirken, und dass das Basis-Pferd und die bedrohten Linien bereits von diesen Massnahmen profitiert haben.

20 Hengste wurden im Stud-book anerkannt, aufgeführt nach Linien:

Zucht erfordert viel Zeit, daher war eine zweite Phase des Projektes PEBL von 2007 bis 2010 notwendig. Diese zweite Phase sieht Massnahmen vor mit dem Ziel, dreissig gezielte Paarungen pro Jahr zu haben. So sollen die Erfolgsaussichten für die Erreichung der Ziele verbessert und die administrative Arbeit wesentlich vereinfacht werden.

Für das Jahr 2007 wurde eine Aktion durchgeführt mit dem Hengst Damiano du Puits zur Bedeckung von ausgewählten Stuten.

Für das Jahr 2008 wird der Schwerpunkt auf den Linien C und D liegen, welche besondere Aufmerksamkeit verdienen. Die Hengste Clinquant, Cabernet, Damien und Deli werden für gezielte Paarungen verwendet. Die E-Linie ist momentan nicht mehr gefährdet.

Diese zweite Phase wird noch Anstrengungen in der Kommunikation und viel Arbeit fordern. Abschliessend ist daran zu erinnern, dass der SFZV seit 1997 eigenständig ist und dass das Zuchtbuch geschlossen ist gegen jede Zufuhr von Fremdblut. Das bedeutet, dass die FM-Zucht als Reinzucht betrieben wird und wir bei Inzucht-Problemen nicht länger auf fremde Genetik zurückgreifen können. Es ist daher wichtig, eine möglichst breite genetische Grundlage und eine möglichst grosse Linienvielfalt zu erhalten, indem wir darauf achten, dass für die Auswahl besonders interessante Pferde im Stud-book erhalten bleiben. Aus diesem Grund ist das Projekt PEBL sehr wichtig.

Text: Jean-Pierre Graber, Übersetzung: Stefanie Meier, Jacqueline Wiedler

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Entwicklung der Original Freibergerzucht, Geburten seit 2001

Unser Präsident Hansueli Stöckli hat eine interessante Statistik über die Original Freiberger Fohlen der Jahrgänge 2001 bis 2004 erstellt:
Linie2001 2002 2003 2004 Total OFM 2001-2004 Anteil OFM pro Linie
H 82 56 85 80 303 36.3%
C 69 49 47 48 213 25.5%
E 64 63 41 45 213 25.5%
V 0 13 7 9 29 3.5%
R 4 9 11 4 28 3.4%
L 7 7 6 6 26 3.1%
D 8 8 5 1 22 2.6%
Total 234 205 202 193 834
Total FM Fohlen 3060 3082 3013 2959
Anteil OFM 7.6% 6.7% 6.7% 6.5%

Was können wir aus dieser Statistik lesen?

Zahl und Anteil der OFM-Geburten leider sinkend
Die Zahl der OFM-Geburten und ihr Anteil an allen FM-Geburten sind leider sinkend. Hoffnungen macht jedoch die Tatsache, dass die OFM-Zucht weniger zurückgegangen ist, als erwartet oder befürchtet. Der von P.A. Poncet im Jahr 2001 vorausgesehene starke Rückgang an OFM-Geburten konnte also gebremst werden.

OFM-Geburten in gefährdeten Linien sehr gering
Die Zahl der OFM-Fohlen in den gefährdeten Linien V, R und D ist sehr gering. Diese Linien nur über die OFM-Zucht erhalten zu wollen, ist nahezu aussichtslos. Es bestätigt sich also der Weg der IG, bei der Linienzucht auch eingekreuzte Hengste (oder Stuten) zu berücksichtigen. Nur so bestehen überhaupt noch Chancen, diese Linien wieder stärker zu verbreiten und so vor dem Aussterben zu bewahren. Es braucht ja einige neu gekörte Hengste in jeder Linie, bevor man die Linie nicht mehr als bedroht bezeichnen darf. Dieser Zuwachs an Hengstanwärtern ist über die OFM-Fohlen alleine gar nicht denkbar.

Für die Zukunft bleiben der Wunsch und ein Aufruf an die Züchter, vermehrt auf den Fremdblutanteil zu achten und vor allem den bedrohten Linien Beachtung zu schenken. Es wäre schade, wenn die Linien D, R und V nicht gerettet werden könnten. Für ihre bisherigen Anstrengungen zum Basis- und Linienerhalt möchte ich allen Züchtern herzlich danken.

Text: Stefanie Meier

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Pferdeschau in Bellelay

Projekt "Erhaltung der Freiberger Basislinien" erstmals an der Öffentlichkeit

Das gemeinsame Projekt des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes, des National Gestütes, Pro Specie Rara und der Interessengemeinschaft Original Freiberger mit der Bezeichnung 'Erhaltung der Freiberger-Basislinien', ist erstmals mit Zuchtprodukten an die öffentlichkeit getreten. Dieses Projekt hat zum Ziel, die genetische Basis sowie eine größtmögliche Anzahl Blutlinien der Freibergerrasse zu erhalten.

An der historischen Stätte von Bellelay, vor der Kulisse des altehrwürdigen Wirtschaftsgebäudes, konnte die Präsentation der am Zuchtlinienerhaltungsprogramm beteiligten Hengstanwärter den Richtern und dem fachkundigen Publikum vorgeführt werden. Es wurden sieben 1½-jährige Hengstfohlen und vier 2½-jährige Junghengste vorgestellt. Davon waren je 4 aus der E- und H-Linie, 2 aus der D-Linie und einer aus der R-Linie. Wird auch die mütterliche Abstammung durchleuchtet, kann festgestellt werden, dass auch die C- und V-Linie vertreten ist, so dass ein weites Spektrum der 'alten' Blutlinien der Freibergerrasse in diesen Projekttieren berücksichtigt wurde.

Sich über die Qualität der vorgeführten Tiere zu äussern ist nicht einfach. Die Beurteilung von Jungpferden in diesem Alter ist schwierig, sind sie doch in voller Entwicklung, sie verändern ihr Exterieur praktisch von Monat zu Monat. Sie können sich heute als unharmonische, überbaute oder langbeinige Sprösslinge darstellen und einige Zeit später wieder den gewünschten Vorstellungen entsprechen. Das unter den Züchtern bekannte alte Sprichwort: 'Ein- bis knapp dreijährige Pferde soll man nicht beurteilen!' hat sich auch hier bewahrheitet. Ein ganz großes Kompliment und ein herzliches Dankeschön gebührt deshalb den Züchtern dieser Jungpferde, die trotz dem oben erwähnten Wissen, ihre jungen Tiere sorgfältig für diese erste Sichtung vorbereitet haben.

Für die 21/2-jährigen Junghengste wird es in knapp einem halben Jahr ernst, gilt es doch sich im Januar 2005 in Glovelier für den Stationstest zu qualifizieren. Der jüngere Jahrgang hat dazu noch genügend Zeit. Wir sind gespannt, wie sie sich in einem Jahr präsentieren werden.

Text: Hansueli Stöckli

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Projekt 'Begleitete Paarung'

Gemäss einer Untersuchung des Nationalgestütes in Avenches werden bei gleich bleibender Anpaarung bis im Jahr 2005 keine FM mehr geboren, die einen Fremdblutanteil von weniger als 2 Prozent aufweisen.

Weil es aber sehr wichtig ist, dass ein Mindestbestand von 10 Prozent an so genannten Basispferden (Original Freiberger) an der Gesamtpopulation erhalten bleibt, müssen dringend Massnahmen ergriffen werden. Aus diesem Grund haben die vier Partner: Schweizerischer Freibergerzuchtverband, Nationalgestüt Avenches, IG OFM und Pro Specie Rara ein entsprechendes Förderungsprojekt ausgearbeitet.

Es sieht folgende Unterstützung der Züchter vor:

Die IG OFM beteiligt sich neben der Mitarbeit auch an den Projektkosten mit Fr. 2000.- pro Jahr.

Analog dazu werden mit diesem Förderungspaket auch andere vom Aussterben bedrohte FM-Hengstlinien (ohne Begrenzung des Fremdblutanteiles) unterstützt. Die bedrohten Hengstlinien sind: D (Drapeau), D (Doktryner), E, N (Nelson), R und V.

Detaillierte Auskünfte und Informationen können bei den vier Partnerorganisationen eingeholt werden.

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Begleitende Paarung

Eine Untersuchung von Gestütsdirektor Pierre-André Poncet hat ergeben, dass in ca. 3 Jahren keine Original Freiberger (Basispferde) mehr geboren werden, wenn nicht dringend Sofortmassnahmen getroffen werden. Die Ergebnisse dieser Studie haben endlich auch die Verantwortlichen des Schweizerischen Freibergerzuchtverbandes aufgeschreckt. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Freibergerzuchtverband (Zuchtkommission), dem Nationalgestüt Avenches, Pro Specie Rara und der IG Original Freiberger wurde ein Programm ausgearbeitet, das dem drohenden Verlust der Basispferde und dem Verschwinden wertvoller Hengstfamilien entgegenwirken soll. Mit finanziellen Anreizen sollen die Züchter und Aufzüchter angeregt werden an diesem Programm teilzunehmen. Nachstehend erläutern wir die Einzelheiten dieser neuen Massnahmen und hoffen auf eine gute Aufnahme bei den Züchtern.

Auszüge aus dem Programm zur begleitenden Paarung

1. Analyse der Situation

Entwicklung der Anzahl Basis-Pferde
Die Zahl der Basis-Pferde (weniger als 2% Fremdblutanteil) hat in den letzten Jahren konstant abgenommen. Wenn diese Abnahme im gleichen Rhythmus weitergeht, werden bis im Jahre 2005 die Basis-Pferde verschwunden sein.


Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl Basis-Pferde.

Entwicklung der Hengstlinien
Linie C: Nimmt progressiv ab, ist aber nicht in Gefahr.
Linie D (Drapeau): Ist bei der Hengstselektion nicht mehr vertreten. Aussterben bedroht.
Linie D (Doktryner ox): Ist praktisch nicht mehr vertreten an der Hengstselektion. Aussterben bedroht.
Linie E: Nimmt progressiv ab. Ist nur noch wenig vertreten an der Hengstselektion. Beobachten und behandeln.
Linie H: Stark vertreten in den letzten Jahren. Nicht in Gefahr.
Linie L: Stark vertreten in den letzten Jahren. Nicht in Gefahr.
Linie N (Noé): Gut vertreten in den letzten Jahren. Nicht in Gefahr.
Linie N (Nelson): Wenig vertreten in den letzten Jahren. Beobachten und behandeln.
Linie Q (Qui-Sait): Vertreten in den letzten Jahren. Nicht in Gefahr.
Linie R: Ist bei der Hengstselektion nicht mehr vertreten. Aussterben bedroht.
Linie U: Erloschen. Keine Gefriersamen mehr vorhanden.
Linie V: Ist bei der Hengstselektion nicht mehr vertreten. Aussterben bedroht.

Seit einigen Jahren erfolgt die Wahl der Hengstanwärter grösstenteils nur nach folgenden Kriterien:

2. Ziele des Programms

Unter Berücksichtigung einer möglichst grossen Handlungsfreiheit für den Züchter und möglichst wenig Eingriff in den Markt der Pferde:

  1. Erhaltung einer möglichst grossen Anzahl männlicher und weiblicher Linien, vor allem der stark rückläufigen Hengstlinien (Genannt Linienzucht).
  2. Erhaltung einer maximalen Anzahl von Pferden mit weniger als 2% Fremdblutanteil, ohne Rücksicht auf den Typ (Genannt Anpaarung Basis).

3.a) Hengste und Stuten zur Anpaarung Basis

Hengste

Stuten

3.b) Hengste und Stuten zur Linienzucht

Hengste

Damit sind die folgenden Hengste im Programm Linienzucht zur Erhaltung der Linien zugelassen:
Linie D (Drapeau): Damien, Deli, Distel und Dominic.
Linie D (Doktryner): Don Flamingo.
Linie E (Elu): Ecossais, Eclar, Eclair, Edison, Eldorado, Ellington, Elvis, Elysée II, Enjoleur und Estafette.
Linie N (Nelson): Nick, Nicolo und Nolo.
Linie R (Raceur): Radorn, Ramon, Ravel, Redaktor und Rigaf.
Linie V (Verdun): Vainqueur, Van Gogh, Vicky, Vidocq, Vivaldi, Voyou und Vulcain.

Stuten

4. Finanzielle Unterstützung

Nach Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen dem Besitzer und dem SFZV, welche die gewählte Paarung regelt, werden folgende Beträge ausbezahlt:

Decken: Falls die Stute die Anforderungen erfüllt und die Vereinbarung unterschrieben ist, erhält der Stutenbesitzer Fr. 100.-- und die Decktaxe retour.
Hengstfohlen 6 Monate: Falls das Fohlen mind. 18 Punkte, keine Teilnote unter 6 erhält und die Vereinbarung bei Besitzerwechsel der Stute vom Züchter unterschrieben ist, erhält der Züchter Fr. 50.--.
Stutfohlen 6 Monate: Falls das Fohlen mind. 20 Punkte, keine Teilnote unter 6 erhält und die Vereinbarung bei Besitzerwechsel der Stute vom Züchter unterschrieben ist, erhält der Züchter Fr. 50.--.
Hengstfohlen 18 Monate: Falls das Fohlen am National FM präsentiert wird und die Vereinbarung bei Besitzerwechsel vom neuen Besitzer unterschrieben ist, erhält der Besitzer anlässlich der Präsentation an der Schau Fr. 150.--.
Hengstfohlen 30 Monate: Falls das Fohlen am National FM präsentiert wird und die Vereinbarung bei Besitzerwechsel vom neuen Besitzer unterschrieben ist, erhält der Besitzer anlässlich der Präsentation an der Schau Fr. 200.--.
Basis-Hengst: Falls der Hengst am Stationstest gekört, in der Kategorie Basis eingetragen wurde und die Vereinbarung bei Wechsel vom neuen Besitzer unterschrieben ist, erhält der Besitzer anlässlich der Anmeldung an den Stationstest Fr. 150.--.
Hengst Stud-Book: Falls der Hengst den Stationstest bestanden hat, gekört, in der Kategorie Stud-Book eingetragen wurde und die Vereinbarung bei Besitzerwechsel vom neuen Besitzer unterschrieben ist, erhält der Besitzer anlässlich der Anmeldung an den Stationstest Fr. 200.--.
Stute 3jährig: Falls die Stute in die Kategorie Stud-Book, Klasse B eingetragen wurde und die Vereinbarung bei Besitzerwechsel vom neuen Besitzer unterschrieben ist, erhält der Besitzer anlässlich der Anmeldung an den Feldtest Fr. 150.--.

Weitere Informationen zur begleitenden Paarung erhalten interessierte Züchter beim Schweizerischen Freibergerzuchtverband (Tel. 026 67 66 343).

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Neue Herdebuchordnung

Bericht über die Ausserordentliche Delegiertenversammlung des Freibergerzuchtverbandes

An der ausserordentlichen Delegiertenversammlung des Freibergerzuchtverbandes ging es Mitte Dezember hoch zu und her. Es kamen so viele Delegierte und interessierte Zuhörer, dass zuallererst zusätzliche Tische und Stühle organisiert werden mussten. Wir IG-Mitglieder sassen als kleines Grüppchen zusammen an einem Tischende. Heidi Gurtner hielt die uns zugeteilte Stimmkarte für die Abstimmungen bereit. Viele Diskussionen und Reden werde ich hier auslassen müssen und nur die wichtigsten Punkte zusammenfassen.

Wichtige neue Herdebuchordnung
Das revidierte Zuchtprogramm wurde einstimmig angenommen. Spannender wurde es bei der neuen Herdebuchordnung, welche eine neue Kategorie Basis enthält (siehe auch Artikel über die Basispferde). Pierre-André Poncet, Direktor des Nationalgestüts, nannte als wichtigsten Vorteil dieser neuen Kategorie die Transparenz in Bezug auf den Fremdblutanteil jedes Freibergers, was für Züchter, Verband und Marketing der Freiberger gleichermassen wichtig ist.
Luc Jallon stellt nach einiger Diskussion klar, dass alle Pferde der Sektion Reinzucht (unabhängig vom Fremdblutanteil) solche Freiberger sind, wie es die Züchter und der Zuchtverband wünschen. Die Tiere der Kategorien A, B, C und Basis sind alle zur Zucht erwünscht. Anders ist das bei Register-Pferden (früher D-Hengste genannt), welche zwar als Freiberger auch Aushängeschilder unserer Zucht sind, aber nicht zur Zucht geeignet sind. Neu können auch Nachkommen von Registerpferden nicht mehr ins Zuchtbuch aufgenommen werden.
Für eine Annahme der für uns wichtigen Kategorie Basis war eine Zweidrittelsmehrheit nötig. Ein Blick auf die hochgehaltenen Stimmzettel zeigte uns, dass der Ausgang der Abstimmung knapp werden würde. Nach längerem Rechnen dann das Ergebnis: mit 49 Ja-Stimmen zu 25 Nein-Stimmen mit einer Mehrheit von 66.22% nicht angenommen. Bei uns machte sich Enttäuschung breit, Hansueli Stöckli notierte sich ein paar Sätze, welche er vielleicht später als Kommentar zur Abstimmung noch aussprechen würde. Mögliche Konsequenzen diskutierten wir leise unter uns.
Die Richtlinien zur Körung der Hengste gab wenig zu reden, da ja ohne Basispferde nur wenige änderungen zum Tragen kamen. Die Versammlung nahm die neuen Richtlinien mit grosser Mehrheit an und die Sitzung ging über zum Budget und zu Orientierung über Verschiedenes. Plötzlich aber stieg die Spannung im Saal wieder, denn es wurde bekannt gegeben, dass nach mehrfachem Nachrechnen und Konsultation mit den Stimmenzählern die neue Herdebuchordnung und damit die Kategorie Basis mit 57 Ja-Stimmen zu 25 Nein-Stimmen die nötige Zweidrittelsmehrheit erreicht hatte. Diese Ansage hat natürlich für einige Aufregung im Saal gesorgt, aber es wurde per Abstimmung beschlossen, die neu gerechneten Zahlen zu akzeptieren und damit die geänderte Herdebuchordnung anzunehmen.

Bestimmungen zur Körung der Basishengste
Die nachträglich bekannt gewordene Annahme des Herdebuches hatte zur Folge, dass nochmals über die Körung der Basishengste diskutiert und abgestimmt werden musste. Ein schriftlicher Antrag lag vor, welcher verlangte, dass auch Basishengste in Glovelier 18 Punkte erreichen müssen (statt nur 15 Punkte, wie vom Vorstand und den Kommissionen vorgeschlagen), damit sie weiter zur Körung beurteilt werden. Dieser Antrag wurde dann mit 57 zu 41 Stimmen angenommen.

Fazit aus Sicht der IG OFM

Text: Stefanie Meier

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Neue Kategorie Basis der Herdebuchordnung

Für die Basispferde hat der Zuchtverband die Definition der IG übernommen, d.h., die Grenze des Fremdblutanteils liegt bei 2%, gerechnet wird ausgehend vom Stichtag 1. Januar 1950. Unser «Original Freiberger» entspricht also genau dem «Basispferd» in der neuen Herdebuchordnung. Die beiden Begriffe sind deckungsgleich.
Neben den bisherigen Klassen A, B und C (zusammengefasst Kategorie Stud-Book genannt) gibt es also neu die Kategorie Basis (siehe Abbildung 1). Während die bisherigen Stud-Book-Klassen einander ausschliessen (ein Pferd kann nur in A oder B oder C klassiert sein), kann ein OFM gleichzeitig in der Kategorie Stud-Book und in der Kategore Basis eingeteilt sein. Das gilt für Hengste und für Stuten.

Abbildung 1: Grafische Unterteilung des Herdebuchs
Herdebuch
Sektion Reinzucht Sektion Kreuzungen
Kategorie Stud-Book Kategorie Basis Kategorie Register
Klasse A Klasse B Klasse C

Für die Eintragung in die Kategorie Basis gelten folgende Kriterien:

Das Bestehen des Stationstests für Hengste und des Feldtests für Stuten sind also nicht zwingend für die Eintragung in der Kategorie Basis. Nur wer seinen OFM auch in der bisherigen Kategorie Stud-Book klassieren will, muss mit allen bisherigen Anforderungen auch Stations- bzw. Feldtest bestehen. Wünschenswert ist es auf alle Fälle, dass Basispferde zusätzlich die Qualifikation für die Kategorie Stud-Book ausweisen können. So kann auch die Zucht der Basispferde auf einem hohen Niveau erfolgen.
Ein Fohlen erhält je nach Kategorisierung der Elterntiere einen Abstammungsschein (Eltern zur Zucht geeignet) oder einen Identitätausweis (wenn ein Elterntier oder sogar beide Elternteile in der FM-Zucht nicht erwünscht ist/sind). Die Abbildung 2 stellt dies grafisch dar.

Abbildung 2: Grafische Darstellung der Eintragung der Fohlen bei der Geburt
Mutter
Vater
Kategorie
Stud-Book
Kategorie
Basis
Kategorie
Register
Sektion
Kreuzungen
Kategorie
Stud-Book
Abstammungsschein Abstammungsschein Identitätsausweis Identitätsausweis
Kategorie
Basis
Abstammungsschein Abstammungsschein Identitätsausweis Identitätsausweis
Kategorie
Register
Identitätsausweis Identitätsausweis Identitätsausweis Identitätsausweis
Sektion
Kreuzungen
Identitätsausweis Identitätsausweis Identitätsausweis Identitätsausweis

Text: Stefanie Meier

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IG OFM
Interessengemeinschaft zur Erhaltung
des Original Freiberger Pferdes