IG OFM

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Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Original Freiberger Pferdes


FM-Rallye Saignelégier - Avenches 2003


Freiberger-Rallye von Saignelégier nach Avenches vom 13. September 2003

Alles hat ganz gemütlich in Saignelégier begonnen. Das Käsefondue, in einem grossen Risottochessi gerührt, liess bereits am Freitagabend Leinen spannen und sorgte für den nötigen Durst für den Weisswein aus der Romandie. Die Strohlager-Nachtruhe war von kurzer Dauer; ich habe mich zwar im angrenzenden Hotel eingemietet, der Barbetrieb endete jedoch auch erst einiges nach Mitternacht.

1. Etappe: Von Saignelégier nach Les Breuleux
14.8 km, Idealzeit: 72 Minuten, gefahrene Zeit: 72.02 minutes

Um 06.30 Uhr startete der erste Zweispänner, derjenige der IG OFM um 06.55 Uhr mit Hans Soltermann und seinen Pferden Cindy und Suleika. Ich war schon ein wenig neidisch, als sie im Morgendunst in der wunderschönen Freibergerlandschaft entschwanden. Unterwegs grüssten die Pferde ihre Kollegen in der Fondation «Le Roselet». Viele Pferde dürfen dort ihren Lebensabend verbringen, waren aber sehr interessiert, wer da draussen so flott vorbeitrabte.

2. Etappe: Von Les Breuleux (1'038 m) auf den Mont Crosin (1'227 m)
7.4 km, Idealzeit: 48 Minuten, gefahrene Zeit: 48.42 minutes

Die erste Spezialprüfung «Gespannwechsel» in Les Breuleux ging wie's Bisiwätter innerhalb 39,86 Sekunden (schnellster Wechsel 27,01 sec.), die IG OFM belegten damit den 7. Rang.
Marcel Jäggi von Reutlingen mit seinen Pferden Galipette und Mésange übernahm die Leinen und voller Tatendrang trabten die beiden Pferde an Richtung Mont Crosin mit seinen Windmühlen. Vergeblich habe ich Don Quichotte mit seinem Pferd Rosinante oder wenigsten Sancho Pansa auf seinem Esel gesucht, die schliefen wohl noch.

2. Spezialprüfung «Abfahrt im Schritt auf Zeit» vom Mont Crosin bis St. Imier (790 m), 6.4 km

Die originalen Freiberger zogen tüchtig aus im Schritt und sind nach 45,48 Minuten als Fünftschnellste ins Ziel bei der Uhrenfabrik Longines in St. Imier eingelaufen.

3. Etappe: St. Imier (793 m) über den Chasseral 1'502 m) nach Nods (885 m)
23.8 km, Idealzeit: 195 Minuten, gefahrene Zeit: 192.97 Minuten

Die Freiberger Dalida, Fannie, Finalla und Dario von Karl Schuhmacher aus Wetzikon warteten gelassen auf das Startzeichen für ihre Bergtour über den Chasseral. Alle Pferde wurden vor ihrem Einsatz jeweils von einem Tierarzt untersucht. Die vier Athleten passierten die medizinische Kontrolle problemlos, was auf eine gute konditionelle Vor-bereitung hinweist.
Eine Privatstrasse führt über den Chasseral. Der Wächter am Passübergang machte an diesem Samstag einen guten Umsatz; die Kutschen durften aber kostenlos durchfahren. Ich hatte wunderbar Zeit, den phantastischen Ausblick, selbst bei leicht dunstigen Wetterverhältnissen zu geniessen.

Bei der dritten Spezialprüfung «Veterinärkontrolle auf dem Chasseral» belegte das IG OFM-Team den 2. Platz!

4. Etappe: Von Nods (885 m) nach Witzwil (476 m)
24 km, Idealzeit: 130 Minuten, gefahrene Zeit: 129.4 Minuten

Und weiter ging's wieder zweispännig. Urs Gass aus Rothenfluh hat seine Stuten Stella und Sindy eingespannt. Eine Fahrt durch eine wunderschöne Gegend führt hinunter an das Ostende des Neuenburgersees in die Fläche des Grossen Mooses.
Ich suchte Witzwil und landetet zuletzt in der Strafanstalt (auch andere haben sich dort-hin verirrt). Mir wurde freundlicherweise erklärt, wo sich das Ziel der vierten und der Start der fünften Etappe befindet.

5. Etappe: Von Witzwil nach Avenches
16.4 km, Idealzeit: 85 Minuten, gefahrene Zeit: 86.15 Minuten

Nach dem Anstieg auf den Mont Vully führte die Route zum Teil über den «Chemin du Vignoble» durch die Rebhänge. Der Mont Vully ist nicht nur bekannt für seine Reben; der Vullykuchen (Hefeteigboden, in welche mit dem Daumen Löcher gedrückt werden, damit die auf den Teig gegossene Zucker/Rahm-Mischung besser hängen bleibt) ist sündhaft gut und die Bäckerei in Sugiez liegt fast um die Ecke.
Für Stefan Hartmann aus Grüsch im Bündnerland mit Ricco und Lascar lag Avenches schon in greifbarer Nähe. Im Haras Federal, respektive IENA wartete die zweitletzte Spezialprüfung «Töggelifahren», die sie sehr exakt ohne «Abwurf» und mit einer ruhigen Fahrt absolvierten und mit dem 18. Rang abschlossen.

Historisch ist die wunderschöne Gegend von Avenches sehr geschichtsträchtig und die 5. Spezialprüfung «Römerwagenrennen» lässt die schon fast vergessenen Geschichtsstunden wieder auffrischen. Urs Gass hat seine feurigen Rösser Stella und Sindy vor den römischen Kampfwagen gespannt und sich selber ein entsprechendes Outfit übergezogen. Und dann ging's los über die Rennbahn von IENA. Das begeisterte Publikum auf der vollen Zuschauertribüne feuerte ihre Teams enthusiastisch an - nur die Wettschalter fehlten.
Das IG OFM-Gespann flitzte als 6. von 20. ins Ziel! Noch zu bemerken ist, dass die Rennpferde alle bereits eine Etappe marschiert sind!

Ein grosses Kompliment verbunden mit einem herzlichen Dankeschön an alle zwei- und vierbeinigen Teilnehmenden für die erbrachten Leistungen.

Text: Simone Inderbitzin

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Fotos FM-Rallye 2003

Hans und Doris Soltermann
Saignelégier - Les Breleux

Marcel Jäggi

Karl Schuhmacher
St. Imier - Nods

Urs Gass
Nods - Witzwil

Urs Gass
Römerwagenrennen

Stefan Hartmann
Witzwil - Avenches

Stefan Hartmann
Töggeliparcours

Fotos: Annemarie Streit, Simone Inderbitzin, Karl Schuhmacher

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Resultate FM-Rallye 2003

RangTeamPoints
1.FM-I154
2.Mont-Soleil139
3.Milices Vaudoises Batterie d'Artillerie137
4.Le Fer à Cheval132
5.Tramelan-Erguel127
6.Les Pedzes124
7.Fahrgruppe Innerschweiz123
8.La Gruyère114
9.Les Pingouins113
10.PG Burgdorf106
11.FM-II105
12.PZG Huttwil104
13.Bellelay102
14.SE Vaudoise96
15.IG Original Freiberger89
16.PZG Willisau89
17.PG Saanen-Obersimmental85
18.PZG Seeland78
19.Team Les Vadais60
20.Haut de la Vallée de la Sorne54

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Heimfahrt ins Zürcher Oberland mit dem Vierspänner nach der Rallye


Hinfahrt mit Transporter und Rallye 2003
Am Freitag vor der Rallye fuhren wir, das heisst Karl, Ruth, Hansueli sowie die Chauffeure Theo, Peter, Fritz und meine Wenigkeit, per Transporter mit unseren vier Fribis nach St. Imier im Jura.

Am Samstag wurden unsere vier gut trainierten Pferde einer Veterinärkontrolle unterzogen, bevor wir auf die Strecke von 23.8km über den Chasseral starteten. Karl, der Fahrer, lenkte den Vierspänner zur Zufriedenheit unseres Bockrichters souverän über die zum Teil steile, holperige, aber auch schöne Strecke. Nach unserem Einsatz in der Rallye nahmen wir Abschied von den Pferden Johnny und Monti, die wieder zu den heimischen Stallungen im Zürcher Oberland zurück transportiert wurden. Wir verschoben uns mit den Pferden Fanny und Finny nach Avenches zum Abschluss der Rallye und der Rangverkündigung.

Sonntag: Avenches - Schüpfen
Am Sonntagmorgen fütterten wir die Pferde, räumten den schönen, bequemen Gesellschaftswagen von Marcel für die Rückfahrt ein und schirrten den Vierspänner ein - zwei Pferde von Marcel und die anderen zwei von Hampi.

Karl und Marcel lösten sich auf dem Bock in der anspruchsvollen Arbeit des Vierspänner-Fahrens ab. Ruth, Hansueli, Chrigel und ich machten es uns auf dem Wagen bequem. Und los ging es im zügigen Schritt oder gemächlichen Trab heimwärts durch das schöne Städtchen Murten, durchs Seeland, an Kerzers vorbei und durchs schöne Städtchen Aarberg unserem ersten Etappenziel Schüpfen entgegen. Nach 45km und gut 6 Stunden durften wir unsere treuen Vierbeiner bei Sämi Bloch versorgen und fanden uns selber im Hotel Bahnhof gut aufgehoben.

Montag: Schüpfen - Huttwil
Nach dem Frühstück konnten wir in den Stallungen unsere bereits gefütterten Pferde pflegen und einschirren. Leider hatte sich unsere Mannschaft um eine Person verkleinert, da Ruth am Vorabend von ihrer Tochter abgeholt wurde. Für uns andere führte der Weg weiter Richtung Emmental, durch schöne Landschaften, an «Bärnerhüser» vorbei Richtung Utzenstorf. Nach der Mittagspause gesellte sich mein Schwager Rolf zu uns, um das schöne Wetter und die gemütliche Fahrt mit unserem Vierspänner zu geniessen. Bald einmal hatten es unsere Fribis und Marcel streng, denn um den Kappeler zu bezwingen, mussten sie sich wacker ins Geschirr legen. Auf der Talfahrt kamen uns weitere Fans entgegen, nämlich Trudi, Lotti und Koni. Von da an begleiteten uns Lotti und Chrigel auf zwei schönen Halbblütern durchs Bärnbiet zur Pferdehandlung Jürg Zürcher in Huttwil, wo wir nach 64km und gut 9 Stunden von Jürg liebevoll empfangen wurden.

Dienstag: Huttwil - Inwil
Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht und einem guten Frühstück führte unser Weg durchs Luzerner Hinterland über Ziel an den Willisauerringli vorbei Richtung Sempach. Unsere Fribis kamen zügig voran durch schöne Dörfer, durch Inwil zum Reiterhof von Markus Christen, wo wir nach 51.5km und 7 Stunden Fahrt Weiden für die Fribis, Stände für die Halbblüter und unsere eigene Unterkunft beziehen konnten.

Mittwoch: Inwil - Menzingen
Am Morgen verliess uns Rolf, dem übrigens die Fahrt mit unserem Gespann sehr gut gefallen hat. Wir anderen starteten bei Nebel, der aber schon bald wieder der Sonne Platz machte, auf unsere heutige Strecke durch Wälder und Auen an Holzhäusern vorbei, am oberen Rand des Zugersees entlang und durch das Städtchen Baar. Bald wurde es sehr streng für unsere Fribis, denn es ging mit nur einer kleinen Verschnaufpause in einem wunderbaren Aussichtsrestaurant nach Menzingen hinauf. Dort machten es sich die Pferde im Schatten und wir es uns an einem runden Tisch an der Sonne bequem. Diese gemütliche Runde dauerte etwas zu lange, sodass wir uns im Hotel Seehof mit einem knappen und fast kalten Nachtessen zufrieden geben mussten. Dann wurden Trudi und Koni sowie die zwei Reitpferde abgeholt.

Donnerstag: Menzingen - Ringwil
Beim Start waren auch Chrigel und Lotti wieder auf dem Wagen. Nach den zur Routine gewordenen Arbeiten ging es Richtung Hütten - Schindellegi los mit Blick auf den Hüttensee und weiter nach Pfäffikon, von wo aus wir mit einem Weitblick fast schon unser Ziel erblicken konnten. So schnell kamen wir aber nicht nach Hause. Vor dem Seedamm machten wir eine Pause, bevor wir in flottem Trab nach Rapperswil, über Kempraten via Bubikon nach Ringwil fuhren, wo wir nach 5 Tagen und total 233km in 33 Stunden Fahrtzeit glücklich und zufrieden ankamen.

An dieser Stelle muss nochmals erwähnt werden, dass die Piloten Karl und Marcel die nicht immer einfache Strecke und zeitweise prekären Verkehrssituationen mit unserem treuen und kräftigen Vierspänner souverän und gekonnt gemeistert haben!

Text: Reisebegleiter Hampi (gekürzt/SM)
Fotos: Karl Schuhmacher

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